3-D-Bearbeitung eines Einbauelements im Projekt Bibliothek London, 2012, © Deutsche Werkstätten

Stückzahl 1

„Luxus“ ist ein verbrannter Begriff. Auch „edel“ oder „exklusiv“ sind durch inflationäre Verwendung unter die Räder gekommen. In Zeiten, in denen sogenannte Luxusmarken den Weltmarkt mit ihren Produkten überschwemmen, wird Exklusivität sehr relativ. Auch geschätzte Manufakturen werden in der Regel mindestens eine Kleinserie produzieren, um überleben zu können. Der wahre Luxus, meint Jan Jacobsen, Geschäftsführer der Deutschen Werkstätten, ist das Handwerk. „Eine Maßanfertigung von Hand herstellen zu lassen, meinen Vorstellungen und meiner Persönlichkeit entsprechend. Stückzahl eins. Mehr Seltenheit, Individualität und Exklusivität geht nicht!“ Tatsächlich sind zwei Drittel der Arbeit nach wie vor Handarbeit. Die Deutschen Werkstätten bedienen sich natürlich modernster Maschinen und aktuellster Software. Aber Handarbeit ist in der Fertigung und Montage von Einzelstücken ohne Alternative. Sehr ausgefallene Einzelstücke, mitunter ziemlich groß, wenn es sich etwa um eine Yacht handelt.

Bei Yachten, so die Erfahrung von Jan Jacobsen, sieht man deutlich, dass sich die Innenarchitekten große Mühe geben, ihren Kunden das „Noch-Nie-Dagewesene“ anzubieten. Gerade im Bereich der Oberflächen haben die Deutschen Werkstätten über die Jahre eine große Expertise erworben. Oberflächen die, sie mögen noch so aufwendig sein, auch (zum Beispiel im Schadensfall oder bei Umbauten) reproduzierbar sein müssen - und im Falle einer Yacht sehr belastbar: UV-Strahlung und Seeluft können ziemlich aggressiv sein. Bei „Stückzahl eins“ entsteht eine große emotionale Verbindung der mit dem Projekt betrauten Mitarbeiter. Diese Emotionalität und den „Geist“ des Unternehmens kann man am Besten vor Ort spüren. Geschäftsführer Jan Jacobsen empfiehlt deshalb jedem Auftraggeber: „Besuchen Sie uns in Hellerau!“

Bibliothek, London, Tisch; © Foto: PR DW/Sven Doering