Porträt

Claudia Thiemer

Claudia Thiemer, Prokuristin der Deutschen Werkstätten Beteiligungsgesellschaft, ist die Stimme der betriebswirtschaftlichen Vernunft im Unternehmen. Als Finanzchefin gehört es zu ihren Aufgaben, die Vorhaben der Unternehmensleitung durchzurechnen - und unter Umständen zu korrigieren. Die gebürtige Dresdnerin begann bereits 1987 bei den Deutschen Werkstätten ihre Lehre zur Wirtschaftskauffrau. Fünf Jahre später war sie Abteilungsleiterin der Finanzbuchhaltung. Claudia Thiemer hat die außergewöhnliche Entwicklung des Unternehmens aus nächster Nähe miterlebt: die letzten Jahre der DDR-Produktion, die Privatisierung und den Aufstieg der Deutschen Werkstätten zu einem innovativen, weltweit tätigen Unternehmen.

„In meinen Anfangsjahren haben wir noch die MDW-Schrankwände in Serie hergestellt – und dann, nach langen Lernprozessen und einigen Rückschlägen, gab es plötzlich diesen extremen Innovationssprung. Das hat mich fasziniert.“ Die Kombination aus immer neuen Herausforderungen, gemeinsam gemeisterten schwierigen Zeiten und dem familiären Umgang miteinander hält sie seit mehr als drei Jahrzehnten im Unternehmen. Langeweile kam dabei nie auf. Parallel zu den Deutschen Werkstätten hat auch sie selbst sich weiterentwickelt. Anfangs hat sie Rechnungen für einfache Spanplatten und Folien gebucht – heute bearbeitet ihre Abteilung, die mittlerweile auf 15 Mitarbeiter angewachsen ist, den Rechnungslauf von weltweit bestellten Sondermaterialien.

 

Mit der 2005 getroffenen Entscheidung, das Geschäft in Russland aufzubauen, wurde die Internationalisierung maßgeblich vorangetrieben. Seitdem hat sich Claudia Thiemer nicht nur in das russische Finanzwesen eingearbeitet. Umsatzsteuererklärungen für sieben verschiedene Länder sind längst Routine. Parallel hat sie bis zu sieben, millionenschwere Großprojekte im Blick. Achtet darauf, dass Termine und Kosten eingehalten werden. Aber: Obwohl die Deutschen Werkstätten seit der Wiedervereinigung ihren Umsatz verzehnfacht haben, ging es dort nie um eine maximale Gewinnoptimierung. Tätigkeiten, die andere Unternehmen längst an Dienstleister vergeben haben, werden hier noch selbst erledigt.

 

„Uns war es immer wichtig, das Wissen im Haus weiter aufzubauen, auch wenn das auf den ersten Blick anfangs scheinbar höhere Kosten bedeutete.““
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