Alles nur geklaut?
Barockmusik im Klang dreier Jahrhunderte
Im Mittelpunkt des Stipendiatenkonzerts am 26.11.2025 steht die Frage, wie die Musik vergangener Jahrhunderte immer wieder aufs Neue in veränderter Form zum Klingen gebracht wurde: durch Bearbeitung, Übersetzung oder Variation. Philipp Rauh (Countertenor) und Robin Gaede (Klavier) zeigen eindrucksvoll, wie Vorlagen aus der Barockzeit später zur Grundlage eines musikalischen Dialogs zwischen Epochen, Komponisten und Handschriften wurden.
Die Musiker beginnen mit einer Bach-Interpretation von Fanny Hensel und rücken in der zweiten Hälfte des Abends Johannes Brahms und Benjamin Britten in den Fokus. Diese Komponisten dachten die Idee der Bearbeitung noch einmal weiter. Der Abend beweist, dass eine Bearbeitung „Alter Musik“ keinesfalls Diebstahl ist. Vielmehr kann die Zuhörerschaft vom kompositorischen Austausch der Bearbeitungen und Interpretationen profitieren. So bleibt die „Alte Musik“ lebendig.
Philipp Rauh wurde in Schleiz (Thüringen) geboren und erhielt bereits im Alter von fünf Jahren ersten Instrumentalunterricht. Am Vogtlandkonservatorium „Clara Wieck“ in Plauen entdeckte er seine Leidenschaft für Gesang.
Seit Oktober 2022 studiert er klassischen Gesang und Gesangspädagogik an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden bei Prof. Hartmut Zabel. Als Countertenor ist Philipp Rauh in zahlreichen Ensembles aktiv.
Robin Gaede ist im Erzgebirge aufgewachsen und erlernte bei seinem Großvater Klavier, Violine und Orgel und nahm ab 2011 Klavierunterricht in der Musikschule seiner Geburtsstadt. Seit 2016 studiert er Kirchenmusik in Dresden und 2022-2024 Master Liedklasse Pianisten an der Hochschule für Musik in Dresden bei Prof. Ulrike Siedel und KS Prof. Olaf Bär. Seit August 2024 ist er zudem als B-Kantor an der Christuskirche Strehlen angestellt.