Portrait

Anette Hellmuth

Anette Hellmuth, promovierte Kunsthistorikerin, hat ihre eigene Lebensgeschichte analysiert und stellt fest: „Ich behaupte, dass es egal war, was ich gemacht hätte. Ich wäre sowieso hier in Hellerau gelandet.“ Denn: Die Deutschen Werkstätten sind ihr zu entscheidenden Zeitpunkten begegnet. Zum Beispiel Mitte der 80er-Jahre, als sie gerade einen Studienplatz Kunstgeschichte an der Universität Leipzig in der Tasche hatte und drei Wochen später auch noch eine Zusage von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bekam. Dort hätte sie bei Professor Rudolf Horn studiert, dem Erfinder der MDW-Systemmöbel, hergestellt in Dresden-Hellerau. Anette Hellmuth hat sich dann doch für Kunstgeschichte entschieden und interessanterweise 2019, zum 90. Geburtstag von Rudolf Horn, eine Ausstellung über das Werk des Formgestalters im Kunstgewerbemuseum Dresden mit begleitet. So schließen sich die Kreise. 

Seit 1999 ist Anette Hellmuth das „historische Gedächtnis“ der Deutschen Werkstätten, zuständig für Unternehmensgeschichte, Welterbebewerbung, kulturelle Aktivitäten wie Konzerte und Ausstellungen, externe Ausstellungsprojekte (zum Beispiel mit dem Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden), Kontakte zur Wissenschaft und den Kontakt zum Sächsischen Hauptstaatsarchiv, wo das historische Archiv der Deutschen Werkstätten aufbewahrt wird. Darüber hinaus ist Anette Hellmuth Ansprechpartnerin bei Möbelanfragen und Schenkungen von Hellerau-Möbeln. „Was ich hier sehr schätze, ist die Vielfalt der Themen. Und, dass ich ziemlich unabhängig arbeiten kann. Freiheit und Vielfalt, das ist spannend. Außerdem ist es ein schöner Ort.“

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