Jubiläum Karl Schmidt

Zum 150. Geburtstag von Karl Schmidt

Porträt über unseren Unternehmensgründer

Am 1. Februar 1873 – und somit genau vor 150 Jahren – kam im sächsischen Zschopau ein Junge auf die Welt, dessen Tatkraft und Ideen Spuren hinterließen: Karl Camillo Schmidt. Mit uns ist er auf besondere Weise verbunden. 1898 gründete er die Deutschen Werkstätten in Dresden. Wäre es nach seiner Familie gegangen, hätte der junge Schmidt einen ganz anderen Weg eingeschlagen. Sein Vater war Weber, die Familie litt wie viele Handwerker dieser Zeit an den Folgen der Industrialisierung.

Schmidt wollte trotzdem Tischler werden, obwohl seine Lehrer den aufgeweckten Jungen lieber auf dem Lehrerseminar gesehen hätten. Nach einigen Jahren der Wanderschaft als Geselle durch Skandinavien und England kam er nach Dresden und arbeitete zunächst als Werkmeister.

Doch die Erkenntnisse und Inspirationen seiner Wanderjahre ließen ihn nicht los. Im Oktober 1898 gründete er die Deutschen Werkstätten und konnte fortan seine Ideen von einem neuen Kunsthandwerk, von modernen Arbeitsweisen und ganz neuen Formen des gesellschaftlichen Miteinanders umsetzen. Schmidt war in diesen Punkten seiner Zeit weit voraus.

Karl Schmidt, Mitte vorn, um 1900, Firmenarchiv im SHStA Dresden, © DW, 104_09_05, Repro Lothar Sprenger

Er spannte zudem ein Netzwerk über ganz Deutschland hinweg und lockte so führende Architekten und Designer:innen nach Dresden. Er definierte Einrichtung neu, dachte nicht nur in Möbeln, sondern auch in edlen Tapeten, Stoffen oder gar Holzspielzeugen. Auch mit seinen Holzhäusern, heutigen Fertigteilhäusern ähnelnd, war er erfolgreich. Ein Grund dafür war sein hoher Qualitätsanspruch, der die Deutschen Werkstätten bis heute antreibt und auszeichnet.

Karl Schmidt war Vollblut-Unternehmer, aber auch Reformer und Ortsgründer. Die Gartenstadt als Lösung für die Wohnungsnot in Deutschland kannte er nicht nur aus der Literatur und von seiner Wanderschaft durch England. Er gründete kurzerhand selbst eine.

1908 legte Karl Schmidt den Grundstein für das historische Unternehmensgebäude in Dresden-Hellerau. Foto: © Lothar Sprenger

Ab 1908 ließ er Hellerau bauen – als Kombination aus neuem Fabrikgebäude und Wohnhäusern für seine Arbeiter. Auch hier so modern und wegweisend, dass der denkmalgeschützte Ort Besucher noch heute begeistert. 

Karl Schmidt hat bis zu seinem Lebensende 1948 in Hellerau gelebt und gewirkt. Wir übernehmen sein Erbe dankbar und wissen doch, dass es, ganz Schmidt, nicht auf das Betrachten, sondern auf das Tun ankommt. Sein Wirken werden wir in den nächsten Wochen an dieser Stelle noch genauer vorstellen.

 

 

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