Gründung einer einzigartigen Gartenstadt
Keine Macht den Spekulanten – Genossenschaft für mehr Sicherheit
Anfang des 20. Jahrhunderts lag in Dresden eines der fortschrittlichsten Zentren Europas. Nicht in der bekannten, barocken Altstadt, sondern auf den Hügeln im Norden: im neuen Ort Hellerau. 1908 legte Karl Schmidt, Unternehmensgründer der Deutschen Werkstätten, dort den Grundstein für das neue Firmengebäude, die Gartenstadt nach englischem Vorbild – und für eine neue Form des Wohnens und Zusammenlebens.
Hellerau ist nicht nur Architektur, sondern repräsentiert den Geist einer neuen Zeit und steht für ein außergewöhnlich reformerisches Siedlungsexperiment. In Hellerau fand die Lebensreform ein Zuhause, die aus der Sehnsucht nach sozialer Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Harmonie entstanden war. Die Siedlung wurde als Gegenentwurf zu den herrschenden Zwängen des wilhelminischen Kaiserreichs und den negativen Folgen der Industrialisierung geplant. Damit ist sie auch ein bedeutendes Zeugnis sächsischer Industriekultur.
Ein wichtiger Baustein dabei war für Schmidt der Genossenschafts-Gedanke. Dieser ist auch heute noch, beim Blick auf den gegenwärtigen Wohnungsmarkt, überaus relevant. Damals wie heute war Wohnraum knapp und die Bodenpreise schossen in die Höhe. Damals wie heute suchten die Menschen nach Alternativen und damals wie heute ist eine der Antworten: genossenschaftliches Eigentum an Grund und Boden. Letzten Endes ist dies jedoch nur ein Aspekt, der für die Modernität der Hellerauer Gründungsgedanken und der Ideen unseres Unternehmensgründers steht. Viele weitere lassen sich beim Eintauchen in die Geschichte der Gartenstadt Hellerau und der Deutschen Werkstätten finden.