Bilanz Schulprojekt

Positive Zwischenbilanz für Schülerprojekt

Im Oktober 2021 haben die Deutschen Werkstätten mit einem neuen Projekt begonnen: Ein Ganztagsangebot für Oberschüler:innen der Region. Zwei Gruppen mit je sechs Jugendlichen lernen seitdem einmal wöchentlich von den Deutsche Werkstätten-Azubis die Grundlagen des Tischlerns. Die Zwischenbilanz ein halbes Jahr später zeigt: Das Projekt ist ein voller Erfolg – auf ganz verschiedenen Ebenen.

 

Die Teilnehmenden sind begeistert. In den vergangenen Wochen haben sie Schneidbretter gebaut, das Fertigen verschiedener Verbindungen gelernt und ihr wachsendes Wissen zuletzt beim Bau von Stiftboxen angewendet. Der 13-jährige Ben ist mit Feuereifer dabei. „Ich finde interessant, was wir hier bauen können. Und die Azubis helfen uns, wo sie nur können“, sagt er.

Das Projekt wurde gezielt mit der 82. Oberschule am Flughafen, der Oberschule Weixdorf und der Kurfürst-Moritz-Oberschule Boxdorf begonnen. Das Interesse an den Schulen war von Beginn an groß – die Teilnahmeanfragen übertrafen die Zahl der vorhandenen Plätze.

Sechs Monate nach dem Projektstart sieht Karsta Waltz, Direktorin der 82. Oberschule, viele positive Entwicklungen bei den Jugendlichen. „Die Aufgaben sind sehr anspruchsvoll. Die Teilnehmenden entwickeln aber nicht nur die handwerklichen Fähigkeiten, sondern auch Normen und neue Verhaltensweisen. Schule allein kann das manchmal gar nicht leisten. Und es ist wunderbar, dass sich eine Firma in der Form öffnet und Schülern diese Möglichkeiten bietet.“

Kristina Maitschke, Lehrerin der Kurfürst-Moritz-Oberschule beobachtet, dass ihre Schüler das Handwerk nun stärker schätzen und sich durchaus eine Zukunft als Tischler vorstellen können. „Durch das Projekt sehen sie außerdem, dass Fächer wie Mathe wichtig sind. Ein Tischler muss rechnen können, damit die Fenster später passen. Einige von den Teilnehmern strengen sich deshalb jetzt auch in der Schule mehr an.“

Mit dem neuen Projekt verfolgen die Deutschen Werkstätten mehrere Ziele. Zum einen sollen die Verbindungen zu den Ortsteilen rund um den Firmenhauptsitz gestärkt werden. Zum anderen möchte das Unternehmen damit auch aktive Nachwuchsgewinnung im direkten Umfeld betreiben. In beiden Punkten zeigt das Projekt schon jetzt Effekte: In der Bewerbungsphase für die diesjährig zehn Tischlerausbildungsplätze waren unter den insgesamt 180 Bewerbungen signifikant mehr aus dem Dresdner Umland als in den Vorjahren.

Die Deutschen Werkstätten und die Schulleiter:innen sind sich einig, dass die so positiv gestarteten Kooperationen fortgeführt werden. Das Projekt ist immer auf ein Schuljahr (ca. September bis Juli) angelegt.

In den Partnerschulen können sich die künftigen Achtklässler schon bald in Interessenlisten für das neue Schuljahr eintragen. Dann werden ab Mitte September wieder zwei Gruppen mit je sechs Jugendlichen in der Lehrwerkstatt am Firmenhauptsitz in Hellerau unterrichtet – dann aber für 90 statt der bisherigen 60 Minuten pro Kurs. Denn die Erfahrungen haben gezeigt, dass etwas mehr Zeit nötig ist, um vor Ort zunächst die Arbeitsschritte zu vermitteln und dann in Ruhe umsetzen zu können.

Beim nächsten Projektstart im September wird dann auch das neue zweite Azubi-Lehrjahr die Leitung des Kurses vom jetzigen zweiten Lehrjahr übernehmen. Denn ein weiteres Ansinnen der Deutschen Werkstätten ist es, die sozialen Kompetenzen der Lehrlinge zu stärken.

Das hat bei den derzeitig zuständigen Azubis wunderbar funktioniert. Sie haben komplett selbständig das Konzept für die Kurse entwickelt, die Betreuung untereinander organisiert, den Materialeinsatz geplant und die Stunden durchgeführt.

Betriebsleiter und Geschäftsführer der Deutschen Werkstätten Hellerau GmbH, Michael Dupke, ist begeistert vom Engagement der jungen Mitarbeitenden: „Sie betreiben das Projekt mit viel Hingabe und Freude. Dabei lief nicht alles reibungslos. Es mussten auch soziale Konflikte gelöst werden. Aber sie haben sich diesen Herausforderungen gestellt und sind daran genauso gewachsen. Dass es schon jetzt so starke positive Effekte bei den Schülern gibt, macht uns gleichermaßen stolz“, sagt Dupke.

Gemeinsam mit den Schulen werden bereits Folgeprojekte für diejenigen Schüler:innen vorbereitet, die ein Jahr am Projekt der Deutschen Werkstätten teilgenommen haben.

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