Porträt

Jan Jacobsen

Der Außenminister, der gutes Design schätzt

Jan Jacobsen, Geschäftsführer der Deutschen Werkstätten, ist sich seiner Rolle bewusst: „Ich fungiere im Unternehmen als Außenminister. Ich baue Kontakte auf und pflege sie, denn bei unserer Tätigkeit geht es vielfach um Beziehungen." Jacobsen, 1961 geboren, ist dank seiner Ausbildung ein guter Partner für Designer, Architekten, Werften und Bauherren: Architekturstudium in England und Deutschland, dann 20 Jahre Praxis als Architekt in London, New York, Paris, Berlin und Frankfurt am Main. Seine Begeisterung gilt der Planung und Ausführung von Innenräumen. „Zeit verbringt man in Räumen, nicht vor Gebäuden“, sagt der Vater von drei erwachsenen Söhnen. Eine Leidenschaft, der sich Jacobsen seit 2009 bei den Deutschen Werkstätten widmen darf. Es geht um Räume, und vor allem geht es um Menschen, die in diesen Räumen leben. Und es geht um Auftraggeber. Erfahrung, Neugier und Empathie gehören zum Aufbau und zur Pflege dieser sehr persönlichen Beziehungen. Jacobsen bereitet sich intensiv vor, und lässt sich, egal wo auf der Welt, auf sein Gegenüber ein: "Wer ist das?", "Was braucht er?" sind die Fragen, die er sich stellt.

In Meetings sei er häufig der Einzige, der darauf zu sprechen komme, ob ein Entwurf gestalterisch stimmig sei. Die Botschaft wird von den Verhandlungspartnern verstanden: Da sitzt jemand, der nicht vordergründig nur Kalkulation und Technik im Kopf hat, sondern dem es um die Sache geht. Das Ziel ist eine Beziehung von Dauer und auf Augenhöhe. „Diese Vertrauensposition kann man nicht abgeben, sobald der Vertrag unterschrieben ist. Diese Position behält man inne, bis das Projekt abgeschlossen ist. Und oftmals weit darüber hinaus."

Porträt